Umweltschutz? Padersprinter setzt 11 neue Dieselbusse ein

Der Padersprinter verstärkt jetzt seine Flotte durch 11 neue Dieselbusse vom Typ „Mercedes Benz Citaro“. Die Linke fragt sich, ob so aktiver Umweltschutz aussieht.

Gerhard Todt vertritt als sachkundiger Bürger die Linke im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobiltät und kritisiert die Neuanschaffungen scharf: „Diese Investition in alte Technik zeigt, dass es keine umsetzbare Planung zu alternativen Antrieben gibt. Denn dafür sind umfangreiche technische Installationen erforderlich. Dabei sind die Beschaffungsquoten durch das "Gesetz zur Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge" ab dem 1.8.2021 bereits vorgeschrieben.“

Bereits Anfang 2020 war mit der Deutsche Umwelthilfe vereinbart worden, einen Elektrobus mit eingebauter Brennstoffzelle anzuschaffen, die während der Fahrt Strom durch Wasserstoff erzeugt (ein sogenannter Range-Extender). Die geplante Erprobung dieses Fahrzeugs sollte durch das Land NRW gefördert werden. Dieser Bus konnte leider bis heute nicht geliefert werden. Auch ein weiterer E-Bus, der laut Bürgermeister noch für letztes Jahr zugesagt wurde, lässt auf sich warten. „Warum wurde dann nicht in Erwägung gezogen, auf Hybridfahrzeuge umzusteigen“, fragt sich Todt, „wenn selbst ein Nachunternehmen in Paderborn einen solchen Bus einsetzt.“

 

Auch 6 Linien, die die Routen Kamp / Westernstraße bedienen, könnten umweltfreundlicher betrieben werden. Neben diversen Schadstoffen, die weder durch den Katalysator, noch den Partikelfilter aufgefangen werden, emittieren Verbrennungsmotoren hohe Wärme. Diese zusätzliche Wärme geht zu Lasten der Aufenthaltsqualität in der Stadt. Die Umweltbelastungen durch Hitze, Lärm und Staub zu reduzieren ist aber im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Ein schneller Umstieg auf alternative Antriebe könnte die Qualität der Innenstadt deutlich erhöhen, so Todt.

Für Mitte 2023 ist der nächste Fahrplanwechsel vorgesehen, der mit der Deutschen Bahn harmonieren soll. Hier entsteht ein weiteres Problem: bis dahin fehlen 35 bis 40 Busfahrerinnen und Busfahrer. Diese werden jetzt dringend gesucht und sogar an die Abwerbung von LKW-Fahrenden ist gedacht. „Hier fragen wir uns, ob das nicht vorher abzusehen war, und man dem Bedarf entsprechend hätte planen können“, meint Gerhard Todt und fügt hinzu: „Denn hohe Kosten für den Busführerschein sind das eine, das andere sind attraktivere Arbeits-bedingungen – Stichwort Schichtdienst und leistungsgerechte Bezahlung –, die geschaffen werden müssen.“