Skandal Wohnkostenlücke: Linke stellt Anfrage im Sozialausschuss

Menschen, die Sozialhilfe (Hartz 4 und Aufstockung) beziehen, bekommen die Kosten für Unterkunft und Heizung finanziert. Zwischen den - vom Jobcenter - anerkannten Kosten dafür und den tatsächlichen Ausgaben besteht jedoch oft eine Lücke: In Paderborn tat sich 2020 dabei - laut Sozialbericht - eine Differenz von insgesamt 1.897.296 Euro auf.

„Es ist skandalös, dass damit 2031 Paderborner Bedarfsgemeinschaften ihr Existenzminimum unterschreiten, um diese Wohnkostenlücke zu decken“, sagt Ratsfrau Elke Süsselbeck. „Vor dem Hintergrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten wirkt sich diese finanzielle Lücke noch dramatischer aus. Die für 2022 geplante Erhöhung von Hartz 4 um 3 Euro ist ein Hohn.“

Im kommenden Sozialausschuss am 11. November stellt die Linke eine Anfrage zur Wohnkostenlücke. Die Fraktion möchte erfahren, wie die Stadt mit diesem Thema umgeht. Zunächst gelte es zu ermitteln, wie viele Bedarfsgemeinschaften mit Kindern davon betroffen sind und auf wie viele Alleinerziehende das zutrifft. „Dann fragen wir auch danach, welche Konsequenzen die Stadt aus der Nichtübernahme dieser Kostenlücke zieht“, so Süsselbeck.

„Es darf nicht sein, dass bedürftige Menschen durch hohe Wohnkosten gezwungen werden, ihr Existenzminimum zu unterschreiten. Hier muss die Stadt dringend eine Lösung finden“, fordert die Ratsfrau.