Vernetzte Kompetenz für Familien - Linke besucht Paderborner Haus der Familie

Das Paderborner Haus der Familie bietet Unterstützung und Beratung für Familien, die Anspruch auf Bürgergeld, Wohngeld und weitere Sozialleistungen haben. Die Linksfraktion besuchte die Einrichtung und sprach mit den Projektleiterinnen Jenniffer Hewisch und Johanna Neumann.

„Um unser Projekt bekannt zu machen, müssen wir uns darauf konzentrieren, wo wir uns vor Ort einbringen können", betont Jenniffer Hewisch. Dies zeige das Engagement des Hauses, die Bedürfnisse der Familien in den Mittelpunkt zu stellen.

Reinhard Borgmeier, Bürgermeisterkandidat und Fraktionsvorsitzender der Linken, erkundigte sich nach der Entstehung des Projektes. Johanna Neumann erläuterte: "Wir haben uns als Projekt beworben; das Projekt findet in Kooperation mit dem Kreis Paderborn, dem Jugendamt und der Arbeitsagentur statt. Als Träger sind der Caritas-verband Paderborn, GPDM-Die Bildungsarchitekten, IN VIA St. Lioba und IN VIA Paderborn am Projekt beteiligt." Die Projektförderung erfolge durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie über den Europäischen Sozialfonds.

In den letzten zwei Jahren konnten bereits 300 Familien mit etwa 500 Kindern erreicht werden, wobei etwa ein Drittel der Beratungen auf Alleinerziehende entfällt. 70% der ratsuchenden Familien stammen aus Paderborn, 30% aus dem Kreis. Ratsfrau Roswitha Köllner regte an, das Projekt im Jugendhilfeausschuss vorzustellen.

Borgmeier interessierte sich für die Beratung von migrantischen Familien. Johanna Neu-mann antwortete, dass Familien mit Migrationshintergund oft Hilfe beim Ausfüllen von Formularen suchen würden; das würde dann oft zu weitergehender Beratung führen.

Das Thema Digitalisierung und Barrierefreiheit wurde ebenfalls angesprochen. Neumann merkte an: „Es gibt eine App vom Arbeitsamt, aber viele Familien brauchen Hilfe, um diese zu nutzen.“

Borgmeiers Resümee: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass viele armutsgefährdete Menschen nicht gesehen werden. Die Wohlfahrtsverbände müssen lauter werden.“

Eva Dreier, Spitzenkandidatin der Linken, schloss mit den Worten: „Jede Familie, die obdachlos wird, kostet uns am Ende mehr Geld, als wenn das verhindert würde. Dieser Präventionsgedanke muss verstärkt nach außen getragen werden.“