Linksfraktion in der Evangeliums Christengemeinde in der Karl-Schurz-Straße
Sie stehen kaum in der Öffentlichkeit und sind wenig bekannt. Und doch befindet sich das
große, beeindruckende Gemeindezentrum der Evangeliums Christengemeinde bereits
seit 1990 auf einem großzügigen Grundstück im Benhauser Feld. "Damals war das hier
alles noch unbebaut, für uns ideal. Wir konnten niemand stören", so Pastor Artur
Schmidt.
Gegründet wurde die Gemeinde als Ableger vom Zentrum am Dr. Rörig-Damm, die zu
groß wurde. In den Ursprüngen trafen sich fast ausschließlich Aussiedlerinnen und
Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion in den Gemeiden. Das hat sich stark
verändert. Pastor Artur Schmidt: "Wir definieren uns nicht mehr über die Herkunft,
sondern über den Glauben".
Die 430 Gemeindemitglieder regeln ihre Angelegenheiten in Mitgliedersammlungen
selbst. Der Pastor wird von der Gemeinde angestellt und auch bezahlt. Kirchensteuern
fließen nicht. Die Finanzierung läuft ausschließlich über Spenden. Mit Spenden und
Arbeitseinsätzen wird auch ein Drogenprojekt im Baltikum unterstützt.
Die Mitglieder der Paderborner Linksfraktion zeigten sich beeindruckt von der aktiven und
umfangreichen Kinder- und Jugendarbeit. Roswitha Köllner, Ratsfrau und Mitglied im
Jugendhilfeausschuss: "Wir sind vor allem an der gesellschaftlichen Integrationsarbeit
von Gruppen und Gemeinden interessiert. Da leisten Sie einen wichtigen Beitrag."
"Wir wollen mit unseren Fraktionsbesuchen in Moscheen und Gemeinden nicht nur hinter
die Kulissen schauen, sondern auch ausdrücklich dazu ermuntern, sich in die
kommunalen Themen und in die Stadtpolitik einzubringen. Nur wer mitmischt wird auch
gehört", erklärt Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender, die Motivation der Linken.
"Deshalb machen wir uns für einen offenen Dialog stark."
Beide Seiten sprachen von einem interessanten Gedanken- und Meinungsaustausch. Die
Linksfraktion bot Unterstützung bei kommunalen Themen an.