Besuch der Dempsey Kaserne: Linke macht sich ein Bild vor Ort

Seit Mai 2022 wird die ehemalige Dempsey Kaserne in Schloß Neuhaus für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt. Zurzeit leben dort ca. 600 Menschen aus 35 Nationen, die durch Mitarbeitende des DRK Münster betreut werden. Um sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen, suchte die Linksfraktion jetzt das Gespräch mit der Einrichtungsleiterin Simone Bürger von der Bezirksregierung Detmold und den Betreuungsleitenden des DRK, Kim Rekemeier und Zubair Ghafar.

Ecki Steinhoff, Stadtverbandssprecher der Linken, sprach die Wahrnehmung der Einrichtung in der Öffentlichkeit an. Unlängst konnte man der Presse entnehmen, dass es seitens der Anwohner starke Vorbehalte gegen die dort untergebrachten Menschen gäbe. Dazu Simone Bürger: "Wir nehmen die Kritik der Bevölkerung ernst, z.B. die Frage nach der Beschäftigung der Bewohner*innen. Kim Rekemeier (Betreuungsleitung vom DRK) verwies auf ein umfangreiches Kursangebot.

Ratsfrau Elke Süsselbeck fragte nach dem Schutzbedürfnis von alleinreisenden Frauen. Kim Rekemeier antwortete, dass zurzeit 22 alleinreisende Frauen in einem eingenen Gebäude der Ein-richtung untergebracht seien. Daneben gäbe es spezielle Kursangebote für Frauen, die gut angenommen würden. "Auch das Thema Gewalt gegen Frauen ist kein Tabuthema, sondern wird offen angesprochen", so Rekemeier. Sie selbst könne sagen, dass weder sie noch eine Kollegin sexualisierte Übergriffe erlebt hätten. "Alle schätzen hier den respektvollen Umgang miteinander.“

"Gibt es eine unabhängige Rechtsberatung", thematisierte Fraktionschef Reinhard Borgmeier die Frage nach dem Aufenthaltsrecht. Eine entsprechende Beratung gäbe es, so Bürger, und auch die Verständigung würde gut laufen: "Wir können durch den Betreuungsverband nahezu alle Sprachen abdecken."

Nach dem Gespräch gab es noch eine Besichtigung der Gemeinschaftsräume in der Einrichtung.Diese umfassen neben einem Unterrichtsraum auch einen Sportbereich sowie Räume für praktische Tätigkeiten, z.B. eine Nähstube oder einen Frisiersalon.

Elke Süsselbeck bedankte sich im Namen der Linksfraktion und zeigte sich begeistert: "Wir finden es bemerkenswert, dass Menschen verschiedener Ethnien, Nationen und Religionen hier friedlich miteinander leben können. Es ist beeindruckend, was Sie - gemeinsam mit den Bewohner*innen - auf die Beine gestellt haben. Wir wünschen Ihnen, Ihren Mitarbeiter*innen, den Ehrenamtlichen und natürlich auch allen Bewohner*innen alles Gute für die Zukunft."