Urnenbeisetzungen: Linke kritisiert CDU

Die Zahl ordnungsbehördlicher Bestattungen steigt auch in Paderborn stetig. Im vergangenen Jahr waren es 56 und im nächsten Jahr rechnet man - laut Haushaltsplan 2022 - mit 70 Bestattungen. Wenn es keine Angehörigen gibt, veranlasst das Ordnungsamt die kostengünstigste Beisetzung des Verstorbenen. Immer mehr Menschen können kein Geld für die eigene Beerdigung zurücklegen; die Beisetzung kostet mehrere Tausend Euro.

„Die soziale Ungleichheit unserer Gesellschaft zeigt sich nicht nur in unterschiedlichen Lebens-chancen durch Geburt und sozialen Status, sondern auch in der (Un-)Möglichkeit, würdevoll von dieser Welt zu gehen“, kritisiert Ratsfrau Elke Süsselbeck. Auch in Paderborn leben immer mehr Menschen allein und zurückgezogen; sie sterben nicht selten unbemerkt und werden dann anonym beigesetzt. Es mute seltsam an, wenn der „unordentliche Eindruck eines Schachbrettmusters von Urnengräbern“, auf Friedhöfen vom CDU-Fraktionsvorsitzeden Markus Mertens kritisiert werde, während immer mehr Menschen „möglichst kostengünstig“ unter die Erde kommen sollen, so Süsselbeck.