Linke besucht Pro Familia: Einblicke in Beratungsangebote
Die Linksfraktion besuchte die Beratungsstelle Pro Familia, um sich über die vielfältigen Angebote und Herausforderungen der Einrichtung zu informieren. Anja Podtschaske, Dipl. Sozialpädagogin, Hebamme und Leiterin der Beratungsstelle, sowie Sexualwissenschaftler Stefan Günther und Beratungsstellenassistentin Irina Lause, präsentierten die umfassenden Dienstleistungen von Pro Familia. Die Beratungsstelle bietet nicht nur Schwangerschaftskonfliktberatung, sondern engagiert sich auch in der sexuellen Bildung an Schulen sowie für angehende Grundschullehrer:innen. Ein weiterer wichtiger Bereich, den die Beratungsstelle abdeckt, ist der Bereich Sexualität und Behinderung. Ratsfrau Roswitha Köllner betonte die wichtige Förderung von Pro Familia durch die Stadt Paderborn, die die Linke im städtischen Haushalt durchgesetzt hat.
Eva Dreier, Spitzenkandidatin der Linken, sprach gesellschaftliche Herausforderungen an: "Paderborn gilt oft als konservativ. Merkt ihr das in eurer Beratungsstelle?" Podtschaske entgegnete: „Im Alltag bekommen wir davon kaum etwas mit, aber in der politischen Diskussion. So haben wir beipielsweise kein Problem mit Abtreibungsgegnern vor der Tür, im Gegensatz zu Münster.“
Das Thema sexueller Missbrauch wurde von Ratsfrau Elke Süsselbeck angesprochen: „Wie geht man bei der Beratung in Schulen damit um, wenn man weiß, dass es in jeder Klasse auch mindestens ein missbrauchtes Kind gibt?“ Günther antwortete: „Wir machen sexuelle Bildung für die 6. und 7. Klasse, manchmal auch für die 8. Klasse. Wir stellen die Beratungsstelle Pro Familia vor. Jede/r kann jederzeit die Klasse verlassen. Wir gehen nicht direkt auf Missbrauch ein, sondern sensibilisieren für das Thema Sexualität und sexuelle Gewalt.“
Abschließend fragte Eva Dreier nach kommunalpolitischen Wünschen seitens der Beratungsstelle. Podtschaske betonte: „Finanzielle Verlässlichkeit ist uns wichtig. Die Schulprojekte brauchen viel Zeit; ein Jahr ist schnell verplant. Das ginge besser, wenn wir mehr Personal hätten.“
Roswitha Köllner bedankte sich für das informative Gespräch und versprach: "Die Paderborner Linke wird sich weiterhin für die Belange von Pro Familia einsetzen."

