Linke besucht Islamisches Zentrum
Das muslimische Zentrum in der Benediktiner Straße besteht seit 40 Jahren in Paderborn. Die Gemeinde, deren Mitglieder aus verschiedenen europäischen, asiatischen und afrikanischen Ländern kommen, legt großen Wert auf Familienarbeit und die Förderung des Zusammenhalts.
Reinhard Borgmeier, Vorsitzender der Linksfraktion verweist auf die bedeutende Rolle, die islamische Gemeinden für die Integration spielen: "Es ist für uns wichtig regelmäßig solche Gemeinden zu besuchen, um einander besser zu verstehen und kennenzulernen."
Zu den Themen, die für die muslimische Gemeinde von besonderem Interesse sind, gehören die Wohnungspolitik, die Flüchtlingssituation und die damit verbundenen Herausforderungen der Abschiebung. Mehmet Bozkurt, der Vorsteher der islamischen Gemeinde, betont die Wichtigkeit der Schulbildung. Insbesondere die Empfehlungen der Grundschulen für den Besuch der weiterführenden Schulen würden oft kritisch gesehen. "Es geht nicht nur darum, eine Empfehlung auszusprechen, sondern den Kindern die Möglichkeit zu bieten, ihr Potenzial voll auszuschöpfen," so Bozkurt.
Roswitha Köllner versteht das Problem und merkt an, dass trotz der Empfehlungen der Schulen letztendlich die Eltern über den Bildungsweg ihrer Kinder entscheiden. "Durch den Dialog mit den Schulen können wir viel erreichen," fügt sie hinzu und bietet dazu ihre Unterstützung an.
Einig waren sich die Vereinsvertreter, dass sich etwas zum Positiven entwickelt hat: die Akzeptanz des Ramadans und somit des Fastens bei Schüler*innen. Damit steigt offenkundig die Bereitschaft, die islamischen Bräuche auch an Schulen zu respektieren.
Elke Süsselbeck fragt nach den Frauen im Vorstand der Gemeinde. Bozkurt antwortet, dass Frauen aktiv in der Gemeindearbeit eingebunden sind und es Frauenvertreter im Vorstand gäbe.
Stadtverbandssprecher Ecki Steinhoff weist auf die Möglichkeit hin, sich "direkt in einer Partei zu engagieren und so den Austausch zu pflegen." Daran würde es noch fehlen in der Gemeinde, gibt Sohail Ahmed zu, da die jungen Menschen wenig Zeit hätten und sie sich oft auch nicht angesprochen fühlten.
Zum Abschluss dankte Reinhard Borgmeier für das offene Gespräch und bot direkte Unterstützung an: "Wenn es um konkrete Probleme geht: Wir haben bei den Linken Expert*innen zu unterschiedlichen Themen, sei es im Bereich Rechtsfragen, bei Schul- oder Wohnungsfragen. Wir schauen dann, was zu tun ist."