Erstellung eines Armutsberichts gefordert

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Die Armutsgefährdungsquote betrug 2019 in Deutschland 15,9 Prozent. Laut Paritätischem Wohlfahrtsverband liegt die Armutsquote in NRW mit 18,5 Prozent deutlich darüber. Bereits die 1. Paderborner Sozialkonferenz forderte 2009 in ihrer „Paderborner Erklärung“ regelmäßige Armuts- und Reichtumsberichte für die Stadt. Der seit 2012 fortgeführte Kinder- und Jugend-bericht - Schwerpunkt Armut betrachtet die Situation der Familien. „Die soziale Frage aus-schließlich an Familien festzumachen, reicht aber nicht, denn damit wird die wirtschaftliche Situation Erwachsener außerhalb dieses „Systems Familie“ nicht berücksichtigt“, sagt Ratsfrau Elke Süsselbeck.

Ein Armutsbericht für Paderborn gäbe der Politik und der Stadtverwaltung Anregungen zur Lösung von sozialen Problemen. Wichtig dabei sei, dass hier alle Menschen, die von Armut betroffen sind, in den Blick genommen werden. Aktuell wird der städtische Sozialbericht von einer Verwaltungs-kraft aus dem Sozialamt in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle für Quartiersarbeit redaktionell erstellt. Der Bericht wird „neben dem laufenden Geschäft“ verfasst.

„Für einen umfassenden und aktuellen Armutsbericht reicht das jedoch bei weitem nicht aus“, meint Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender der Linken und fügt hinzu: „Ein Sozialmonitoring ist zeitaufwendig, da die Sammlung und Auswertung von Daten fortlaufend nachgehalten werden muss. Für diesen Aufgabenbereich beantragen wir im kommenden Haupt- und Finanzausschuss eine neue Stelle innerhalb der Verwaltung.“

Antrag: Sozialmonitoring - Einrichtung einer Stelle für die Erstellung eines Armutsberichts