Aus für Freifunk in Paderborn?
In der letzten Sitzung des Digitalausschusses am 18. Juni berichtete der Verein Freifunk Hochstift e.V. über den Stand des Freifunks in Paderborn. Dabei stellte sich heraus, dass die Zukunft des frei zugänglichen WLANs in der Innenstadt nach Juli 2025 noch ungewiss ist.
Obwohl die Stadt bis zum Ende des Förderzeitraums bereits rund 157.000€ in den Freifunk investiert hat, existiert im bisherigen Haushaltsplan keine Position, um die jährlichen Betriebskosten von 42.000 € pro Jahr zu decken. Durch den Wegfall der finanziellen Unterstützung müssten laut Freifunk e.V. neu aufgebaute Internetknotenpunkte wieder zurückgebaut werden. Dies führe dann bei erhöhtem Nutzeraufkommen zu einem deutlich langsameren Internet.
"Es ist ein absolutes Armutszeugnis, dass Paderborn als digitale Modellregion nicht die langfristige Finanzierung des Freifunks sicherstellen kann", kritisiert Dustin Siebert, der die Linke im Digitalausschuss vertritt. Er fügt hinzu: "Damit droht ein massiver Rückbau in der bereits bestehenden Infrastruktur - aus Sicht der Linken ein No-Go."
Auch Ratsfrau Roswitha Köllner betont die Notwendigkeit, den Freifunk zu erhalten und auszubauen, da insbesondere "sozial benachteiligte Menschen auf freies, kostenloses WLAN angewiesen sind." Sie halte es für dringend erforderlich, dass die Stadt den Weiterbetrieb des Freifunks in vollem Umfang sicherstellen solle.
Zu den finanziellen Sorgen kommen auch Personalengpässe beim Freifunk. Es müsste mehr ehrenamtliches Engagement geben. "Das ist jedoch äußerst fragwürdig, wenn die Unterstützung der Stadt fehlt - und es nicht sicher ist, wie das Projekt weitergeht", meint Siebert. Die "Digitale Heimat" Paderborn wirbt auf ihrer Webseite mit freiem WLAN: ein"einfacher und sicherer Internetzugang [...] für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Gäste Paderborns." Dieses Angebot sollte unbedingt aufrecht erhalten werden, fordert Siebert.